Gründungsteam: Andreas Krassnitzer B.Sc., Stefan Stücklschweiger © Clir

Clir

Das Grazer Start-up entwickelt eine KI-basierte Software, die Sprache von Hintergrundgeräuschen trennen kann. Sie nutzt dafür die Rechenleistung von Smartphones. 

aws Preseed | 2021 | Deep Tech | Informations- und Kommunikationstechnologie | Steiermark

 

So hilfreich sie sein mögen: Herkömmliche Hörgeräte haben einen entschei-denden Nachteil. Sie verstärken nicht nur Sprachmelodie, sondern auch Hintergrundgeräusche. Nutzerinnen und Nutzer haben dadurch oft den Eindruck einer undefinierbaren Geräuschkulisse, was letztlich das Sprachverstehen erschwert. Das Grazer Start-up Clir will nun ein intelligentes Hörgerät entwickeln, das in Echtzeit reagiert und die Hörwahrnehmung steuerbar macht.


Hintergrundlärm ausfiltern
Clir-Gründer Andreas Krassnitzer hat im Rahmen seiner Masterarbeit an der TU Graz einen Algorithmus entwickelt, der mithilfe neuronaler Netze Sprache und Hintergrundlärm effektiv unterscheiden kann. Die Sprachverständlichkeit ließ sich durch die Anwendung seines Algorithmus nachweislich verdoppeln. Aufbauend auf dieser Methode entwickelt Krassnitzer nun einen Hintergrundlärm-Filter für Hörgeräte und Kopfhörer, der auf Wunsch nur die Sprache weiterleitet. Damit sollen sich die gewünschten von den unerwünschten Effekten abtrennen lassen, das Sprachverständnis wird enorm verbessert. Die Berechnungsleistung dafür soll teilweise das Smartphone in Echtzeit erbringen.


Erste Zielgruppe: Podcaster
Entstanden ist die Idee aus der Arbeit an Künstlicher Intelligenz für autonomes Fahren. Dabei spielte auch Krassnitzers Erfahrung mit seinem Bruder eine Rolle, der von Geburt an mit einer Hörbehinderung lebt. In einem ersten Schritt will Clir die Technologie jedoch abseits medizintechnischer Anwendungen testen. Denn grundsätzlich sind Kopfhörer ebenso wie Hörgeräte audiofokussierte Augmented-Reality-Geräte. Clir nutzt KI und drahtlose Kommunikationstechnologie, um die Resultate durch automatisierte Entwicklung ständig zu verfeinern. Die Gründer gehen mit einer Smartphone-App auf den Markt, die Störgeräusche in den Tondaten beseitigt. Damit wenden sie sich zunächst an die Gestalterinnen und Produzenten von Podcasts. So sollen Daten und Erfahrungen aus einem weniger sensitiven Bereich gesammelt werden, mit denen die KI-Modelle optimiert werden können.


Lizenzmodell für Unternehmen
Das Feedback des Marktes soll die Entwicklung beschleunigen. Bis 2025 will Clir die neuartige Technologie für Hörgeräte- und Kopfhörerhersteller zur Marktreife bringen. Dabei soll via Lizenzmodell eine breite Palette an KI-basierten Audiofunktionen für Unternehmenskunden angeboten werden. 

www.clir.ai

Newsletter

Jetzt registrieren und informiert bleiben! 

Jetzt anmelden!