Gründungsteam (v. l. n. r.): Sanjay Sinha, Chukwuma Agu, Johannes Bargehr © ABS Biotechnologies
Auf dem Foto sind zwei Frauen zu sehen. Sie tragen medizinische Handschuhe und weiße Schutzkleidung. Die Köpfe sind aber frei. Die Frauen stehen vor einem PC-Terminal und zeigen jeweils mit dem Zeigefinger auf den Bildschirm. © ABS Biotechnologies

ABS Biotechnologies

Das Start-up setzt Stammzellentechnologie der nächsten Generation ein. Das Ziel: Bei der Entwicklung neuer Medikamente sollen mögliche Nebenwirkungen bereits in der Frühphase entdeckt werden.

aws Preseed - Deep Tech | 2022 | Niederösterreich

 

Das wirksamste Medikament nützt nichts, wenn seine Nebenwirkungen übersehen werden. Sogenannte kardiale Nebenwirkungen sind der Hauptgrund für den Abbruch klinischer Studien und die Rücknahme von Medikamenten vom Markt. Es gibt zahlreiche Beispiele für Medikamente, die vom Markt genommen werden mussten, weil sie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder gefährliche Herzrhythmusstörungen verursacht hatten.

 

Nebenwirkungen früh erkennen
Das Tullner Start-up ABS Biotechnologies will das ändern. Das Team um die Unternehmensgründer Chukwuma Agu, Johannes Bargehr und Sanjay Sinha arbeitet an der weltweit ersten technologischen Plattform, mit der man frühzeitig, also bereits während der Entwicklung neuer Medikamente, mögliche Nebenwirkungen erkennen kann. Damit verfolgt das Unternehmen aus Niederösterreich zwei Ziele. Erstens: Die Folgen von Nebenwirkungen, die während klinischer Studien oder nach der Zulassung des Medikaments auftreten, sollen minimiert werden. Herzinfarkte, Schlaganfälle, Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen, die durch Medikamente verursacht sind, soll es in Zukunft nicht mehr geben. Zweitens: Durch genauere Tests soll das Risiko verringert werden, dass vielversprechende Medikamente während der Entwicklung fälschlich verworfen werden.

 

Stammzellentechnologie der nächsten Generation
Die neue Plattform nutzt Stammzellentechnologie der nächsten Generation und bietet Lösungen für Arzneimittelentwickler, die aktuelle Technologien für das Wirkstoffscreening nicht abdecken können. Die Plattform kann unter anderem Blutgefäßzellen erzeugen, die verschiedenen anatomischen Stellen im menschlichen Körper entsprechen. Dies ermöglicht erstmals die Erkennung von Nebenwirkungen, die nur in bestimmten Gefäßbetten des menschlichen Körpers auftreten – darunter Herzinfarkte und Schlaganfälle. Zudem kann die Plattform Herzgewebe erzeugen, das dem reifen menschlichen Herzgewebe sehr ähnlich ist. Dadurch ist es möglich, gefährliche unregelmäßige Herzschläge deutlich präziser vorherzusagen. Die Plattform befindet sich derzeit in der Entwicklungsphase. Mit Unterstützung des aws Preseed-Programms und des FFG-Basisprogramms soll sie in den nächsten drei Jahren zur Marktreife gebracht werden.

 

„Wir haben durch die aws Preseed-Förderung einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung des Unternehmens und der Infrastruktur erhalten. Darüber hinaus hat die aws uns mit wichtigem Feedback unterstützt, um den Businessplan und die IP-Strategien zu stärken. Wir freuen uns darauf, die Förderung weiterhin nutzen zu können, um wirkungsvolle Innovationen zu schaffen. Unser Ziel ist, den Patientinnen und Patienten sicherere Medikamente zur Verfügung zu stellen.“
Chukwuma Agu (CEO), Sanjay Sinha (Chair of Scientific Advisory Board) und Johannes Bargehr (Chief Scientific Officer)

 

www.absbiotechnologies.com

 

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