Gründungsteam (v. l.): Bernhard Praher, Thomas Mitterlehner, Klaus Straka © Moldsonics
Das Bild zeigt ein zigarettenschachtelgroßes Sensorgerät namens MoldFront, das von Moldsonics hergestellt wird. Es hat ein rechteckiges Gehäuse mit einer glänzend schwarzen Oberfläche und leuchtend orangefarbenen Streifen an den Seiten. Auf der Oberseite ist das weiße Logo von Moldsonics neben der Produktbezeichnung „MoldFront“ zu erkennen. An beiden Enden des Geräts ragen Kabel heraus. © Moldsonics
Auf dem Bild ist ein Ultraschallsensor von Moldsonics in einer industriellen Umgebung zu sehen. Das Gerät, erkennbar am Firmenlogo, ist vertikal an einer hellgrünen perforierten Wand montiert. Um das Gerät herum sind verschiedene technische Komponenten angeordnet, darunter Rohrleitungen und andere montierte Module, die an komplexe Maschinerie erinnern. Weitere Kabel und Anschlüsse sind in der Szene sichtbar.

Moldsonics

Das Linzer Unternehmen entwickelt ein auf Ultraschall basiertes Sensorsystem für Spritzgieß- und Extrusionstechnik. Messgrößen können automatisiert und berührungslos überwacht werden.

aws Seedfinancing | 2023 | Deep Tech | Oberösterreich

 

Die Qualitätsstandards der industriellen Fertigung sind unverrückbar. Für die Kunststoffindustrie gelten diese Herausforderungen in einem besonderen Maß: Sie steht im globalen Wettbewerb. Die präzise Steuerung der Fertigungsprozesse ist in der Branche von elementarer Bedeutung. Eine Entwicklung des oberösterreichischen Start-ups Moldsonics, eines Spin-offs der JKU Linz, erlaubt auf der Basis von Ultraschallsensorik eine völlig neue Form der Produktionsüberwachung: Mit der innovativen Technologie können automatisiert und berührungslos Messwerte zu Fließgeschwindigkeit und Erstarrungsverhalten, aber auch zu Qualitäts- und Verschleißparametern erhoben werden.

 

Der besondere Vorteil: Bislang war bei den meisten Kunststoff verarbeitenden Maschinen für derartige Messergebnisse ein direkter Kontakt zur Kunststoffschmelze notwendig – was bei Drücken von bis zu mehreren Tausend Bar und Temperaturen bis 350 °C einen komplexen und zeitaufwendigen Prozess darstellt. Die Technologie von Moldsonics ermöglicht eine automatisierte Messung und Überwachung, die beispielsweise die kontinuierliche Verschleißmessung von Spritzgieß- und Extruderschnecken erlaubt, bei vollem Produktionsbetrieb. Die präzise Bestimmung der Qualitätsparameter reduziert den Ausschuss in der Fertigung, verringert die Stehzeiten der Maschinen, mindert die Produktionskosten und führt zu einer erhöhten Produktivität im gesamten Fertigungsprozess.



Impulse dringen durch dicken Stahl
Moldsonics ist eine Gründung von Bernhard Praher, Klaus Straka und Thomas Mitterlehner, deren Wege sich am Institut für Polymer-Spritzgießtechnik und Prozessautomatisierung der JKU Linz kreuzten. Dort wurde an einer ultraschallbasierten Messtechnik geforscht, um Elemente der verarbeitenden Maschinen im laufenden Betrieb zu prüfen und zu beobachten. Die drei sahen das Potenzial, die primär für Forschung und Entwicklung ausgearbeiteten Methoden in den industriellen Einsatz zu überführen. Die Funktionsweise: Die Moldsonics-Sensoren senden Ultraschallimpulse in Richtung des Kunststoffes. Aus den Reflexionen wird neben Fließgeschwindigkeit und Erstarrungsverhalten auch der Verschleiß einzelner Elemente in der Maschine berechnet. Die Ultraschallimpulse können durch mehrere Zentimeter dicken Stahl dringen, ohne die Messergebnisse zu verfälschen. Durch die berührungslose Messmethode werden kleinste Änderungen im Fertigungsprozess erfasst, sodass bei Bedarf Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.

 

Konzentration auf den Markteintritt
Aktuell arbeiten die Gründer von Moldsonics am Markteintritt ihres Produktes: Messeauftritte und Kundenbesuche sollen die Vorteile der Ultraschallsensoren in der Kunststoffindustrie bekannt machen. Dafür ist die Seedfinancing-Förderung der aws von spezieller Bedeutung. Mit ihr haben die Gründer nach eigener Aussage erstmals die Möglichkeit, das Produkt gezielt auf den Markt zu bringen und einen strukturierten Prozess für Marketing und Sales aufzubauen. Effizienz, Ausschussvermeidung und Ressourcenschonung sind in der verarbeitenden Industrie bereits jetzt ein vorrangiges Thema.

 

„AI und hoch automatisierte Prozesse sind schon heute gang und gäbe in der produzierenden Industrie. Um diese Technologien umzusetzen, sind Sensoren unabdingbar, weshalb wir davon überzeugt sind, dass der Bedarf an unseren innovativen Lösungen weiter steigen wird.“
Thomas Mitterlehner (CEO)

 

Tipp: Die Fokussierung auf die Produktentwicklung darf nicht den Blick auf den Markt verstellen. Kundensicht, Lösungskompetenz und Mehrwert des Produktes müssen im Mittelpunkt des Unternehmens stehen.

 

www.moldsonics.com

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