Gründungsteam (v. l. n. r.): Lionel Wightman, Andreas Kubin © Hypericum
Das Bild zeigt ein rundes, an den Rändern rot und schwarz gehaltenes Sphäroid, einen kugelförmigen Zellverband aus Glioblastomzellen. In den Zellen hat sich Hypericin akkumuliert (rot fluoreszierend). Man sieht Glioblastomzellen. Hypericin (gelb) ist nach Inkubation der Zellkultur intrazellulär rund um den Zellkern angereichert.

Hypericum

Das Start-up entwickelt eine Therapie gegen das humane Glioblastom – einen meist tödlichen Tumor. Das Gewebe wird mit einem Fluoreszenzfarbstoff angefärbt, wodurch es für die Entfernung besser abgegrenzt werden kann. Die Reste werden mit sichtbarem Licht bestrahlt, wobei der Farbstoff die Tumorzellen zerstört.

 

aws Seedfinancing - Deep Tech | 2022 | Wien

 

Die Extrakte des Johanniskrauts (Hypericum perforatum) werden seit Jahrhunderten als Arznei gegen somatische und psychische Leiden verwendet. Johanniskraut verfügt zudem über lichtsensibilisierende Wirkung – was die Pflanze zum Namensgeber eines Wiener Start-ups machte. Hypericum hat sich der Behandlung von Krebs auf Basis der fluoreszenzgeführten Tumorresektion und der photodynamischen Tumortherapie verschrieben. Ausgangspunkt des Forschungsansatzes ist ein Derivat von Hypericin, einem Pflanzeninhaltsstoff des Echten Johanniskrauts. Hypericin ist ein sehr selektiver Photosensibilisator, der sich in Tumorzellen anreichert, aber vom umliegenden gesunden Gehirngewebe nicht aufgenommen wird. Dieser Mechanismus wird genützt, um neue Therapiestrategien in der Onkologie mit „high medical need“ zu entwickeln.

 

Hilfe gegen aggressiven Tumor
Im Mittelpunkt steht das Glioblastom, ein äußerst aggressiver Tumor, der im Gehirn und Zentralnervensystem auftritt. Er entwickelt sich meist innerhalb kurzer Zeit bei Menschen im mittleren Lebensalter. Auch bei intensiver Behandlung beträgt die durchschnittliche Überlebensrate nur gut ein Jahr nach der Diagnose. Der Tumor kann selten vollständig operativ entfernt werden. Maligne Gewebereste lassen ihn dann wieder nachwachsen (Rezidiv).

Diese Tumorreste sind Ziel der neuen Therapiestrategie von Hypericum. Vor der Operation wird Hypericin intravenös verabreicht und vom Tumor im Gehirn aufgenommen. Die Eigenschaften als Fluoreszenzmarker kann die Chirurgin oder der Chirurg nützen, um den Tumor exakter in den Umrissen zu erkennen und besser zu entfernen. Anschließend wird mit sichtbarem Licht nachbelichtet. Diese Bestrahlung führt zu einer Reaktion des Sensibilisators mit Sauerstoff. Dadurch kommt es zur Bildung von Sauerstoffradikalen, was die bestrahlten Krebszellen schädigt und absterben lässt.

 

Geringe Nebenwirkung, hohe Treffsicherheit
Die Tumorselektivität konnte im Tiermodell bereits hervorragend nachgewiesen werden. Dazu kommt, dass die Nebenwirkungen in der angewendeten Dosierung als geringfügig einzustufen sind. Meistens ist eine Resektion von Tumoren im Gehirn mit einer massiven Persönlichkeitsveränderung verbunden. Das kann durch die exaktere Entfernung des Tumors mittels fluoreszenzgeführter Resektion unter Schonung des umliegenden Gewebes verhindert werden.

 

„Abgesehen von den finanziellen Mitteln hat uns die aws bei der kritischen Auseinandersetzung mit der Planung und Strukturierung der Arbeitspakete sehr geholfen. Der Prozess der präklinischen und klinischen Entwicklung von Arzneimitteln ist sehr komplex und erfordert eine entsprechende Personalstruktur. Dabei war der Rat des aws Teams für uns von großem Wert.“
Andreas Kubin (CEO) und Lionel Wightman (COO)

 

www.hypericum-ls.com

 

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