ParityQC
Das Innsbrucker Universitäts-Spin-off entwickelt ein Betriebssystem, das Optimierungsprobleme an Quantencomputern löst und zum herstellerübergreifenden Standard für Quantencomputer werden soll.
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Die Entwicklung von Quantencomputern wird weltweit mit Nachdruck auf vielen verschiedenen Plattformen vorangetrieben. Ein Quantencomputer übertrifft einen klassischen (Super-)Computer potenziell überall dort, wo mehrere Variablen miteinander kombiniert werden müssen. Die Einsatzgebiete der Quantentechnologie reichen von abstrakten Problemen wie der Proteinfaltung zur schnelleren und billigeren Medikamentenentwicklung (Medikamentendesign) bis hin zu analogen Anforderungen wie der täglichen Verkehrsroutenoptimierung oder dem Smart-Grid-Aufbau für die Versorgung von Elektroautos.
Auf eigene Faust
Die patentierte ParityQC-Architektur (ein Bauplan für Quantenchips) des Innsbrucker Uni-Spin-offs stellt einen neuartigen Zugang dar, wie Quantencomputer in Zukunft gebaut werden. Ein großer Vorteil ist, dass sie mit allen derzeit vorhandenen Quantenhardware-Plattformen (Super-conducting Transmons, Atome, Ionen etc.) und Methoden (digital und analog) kompatibel ist. Die Architektur wurde 2015 von Wolfgang Lechner gemeinsam mit Philipp Hauke und Peter Zoller entwickelt und patentiert. Trotz eines lukrativen Kaufangebotes beschloss Patentinhaber Wolfgang Lechner, zusammen mit der gründungserfahrenen Magdalena Hauser, zuvor Geschäftsführerin des Institute for Entrepreneurship Cambridge – Tirol, im Jänner 2020 das Unternehmen ParityQC an den Start zu bringen.
Hardwarehersteller als Zielgruppe
Kunden von ParityQC sind die Hersteller von Quantenchips, die derzeit mit fundamentalen technischen Herausforderungen kämpfen. Diese Probleme bringt das Betriebssystem ParityOS voll automatisiert miteinander in Verbindung und entwickelt Lösungen. Her-steller können über ein Lizenzmodell auf die Innsbrucker Architektur zurückgreifen, ohne nennenswerte Ressourcen für die Software-Implementierung zu verschwenden.
Softwarestandard der Quantentechnologie
Das erste Bestandsjahr war vielversprechend: Das Start-up kann bereits nach einem Jahr zahlende Kunden auf drei Kontinenten vorweisen. 2021 wurde die erste Tochterfirma in Deutschland gegründet. Bis 2022 soll ParityOS auf mindestens zwei weiteren Plattformen laufen und zum Branchenstandard reifen.