Höchste staatliche Auszeichnung für innovative Unternehmen sowie Sonderpreise ECONOVIUS und VERENA verliehen
Wien (OTS/BMAW) - Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) verlieh gestern den Staatspreis Innovation 2023 für das Projekt „HYFOR® – Hydrogen-Based Fine Ore Reduction“ an die Primetals Technologies Austria GmbH aus Oberösterreich. „Mit dem Staatspreis Innovation zeichnen wir Unternehmen aus, die aktuelle Herausforderungen mit innovativem Denken angehen und Lösungen erarbeiten. Wir wollen diese außergewöhnlichen Leistungen auf die Bühne holen und sichtbar machen. Primetals Technologies Austria gelingt mit ihrem Projekt HYFOR ein wichtiger Schritt in Richtung der klimafreundlichen Stahlerzeugung, wozu ich ganz herzlich gratulieren möchte. Die Strahlkraft dieser höchsten staatlichen Auszeichnung im Bereich Innovation ist für uns enorm wichtig: Durch die Innovationskraft der heimischen Unternehmen entstehen hochqualifizierte Arbeitsplätze und der Wirtschaftsstandort wird nachhaltig gestärkt“, so Eva Landrichtinger, Generalsekretärin Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft anlässlich der Verleihung des Staatspreises Innovation 2023.
Der Staatspreis Innovation wird im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) organisiert und wurde in diesem Jahr bereits zum 43. Mal vergeben.
CO2-freie Stahlproduktion ausgezeichnet
Die Primetals Technologies Austria GmbH erhält den diesjährigen Staatspreis Innovation für das Projekt „HYFOR® – Hydrogen-Based Fine Ore Reduction“. Erzverarbeitung auf Wasserstoffbasis steht noch ganz am Anfang: Durch ein radikales Direktreduktionsverfahren soll diese grüne Technologie aber bald eine breite Anwendbarkeit erfahren.
Die Stahlindustrie will und muss grüner werden. Statt Koks im Hochofen setzt sie daher auf Wasserstoff und elektrischen Strom. Ein besonders radikales Verfahren zur CO2-freien Stahlerzeugung entwickelt die Linzer Primetals Technologies Austria seit 2016, eine Pilotanlage arbeitet seit 2021. HYFOR ist ein Direktreduktionsprozess, bei dem feinkörniges Erz beliebigen Typs – Hämatit, Magnetit bis Siderit – in einer Wirbelschicht zu Eisenschwamm metallisiert wird. Bislang unverzichtbare Pelletieranlagen braucht es keine mehr. Der Rohstoff vom österreichischen Erzberg bleibt so weiterhin hoch im Kurs. Gleichzeitig wird klimafreundliche Stahlerzeugung im großtechnischen Maßstab möglich: 2024 will Primetals Technologies auf dem Gelände der voestalpine Linz die erste industrielle Prototyp-Anlage errichten.
Nominierungen für den Staatspreis Innovation
Weitere fünf Unternehmen wurden mit einer Nominierung ausgezeichnet:
Aus Kärnten:
- T.I.P.S. Messtechnik GmbH
mit dem Projekt „T.I.P.S. Power KGD – The Next Generation of High Power Semiconductor Test“: Das auf Halbleiter-Prüftechnik spezialisierte Kärntner Familienunternehmen T.I.P.S. ermöglicht erstmals die skalierbare „Known-Good-Die“ (KGD) Testung von vereinzelten Leistungshalbleitern der neuesten Generation.
- Schwing GmbH
mit dem Projekt „Diamond Wire Saw 4.0“ – Revolution beim Zerteilen von Natursteinblöcken: Eine digital gesteuerte und hydraulisch angetriebene exakte Diamantseilsäge löst herkömmliche Methoden ab und reduziert Emissionen, Transporte, Kosten und Verschnitt erheblich. Qualitätsbeurteilungen vom Material können schon im Steinbruch vor Ort getätigt werden.
Aus Oberösterreich:
- Miba AG
mit dem Projekt „Miba POWERcloser® – Sicherheitssystem für E-Fahrzeuge schützt Insassen, Helfer und Fahrzeugelektrik®“ – Drei Millisekunden bis zur Sicherheit: Ein pyrotechnischer Schließer schützt bei Unfällen Insassen und Ausrüstung von Elektrofahrzeugen vor den Folgen eines Kurzschlusses.
Aus Salzburg:
- Dental Manufacturing Unit GmbH
mit dem Projekt „Laserschneidanlage für unsichtbare Zahnspangen“: Ein in Salzburg entwickelter Laserschneider mit integrierter Kamera schafft mit hoher Genauigkeit Zahnschienen mit runden Kanten – und das vollautomatisch.
Aus Vorarlberg:
- Getzner Werkstoffe GmbH
mit dem Projekt „Innovative Schwellensohlen der nächsten Generation I Sicherheit gegenüber Gleisverwerfungen“: Diese neu entwickelten Schwellensohlen sind aus Polyurethan hergestellt und widerstehen der hitzebedingten Ausdehnung von Bahngleisen. Entgleisungen gehen dadurch zurück, genauso wie die damit verbundenen Kosten.
Sonderpreis ECONOVIUS 2023 an T.I.P.S. Messtechnik GmbH
Im Rahmen des Staatspreises Innovation verleiht die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) den Sonderpreis ECONOVIUS an ein KMU, das sich durch besonders innovative Leistungen auszeichnet.
Generalsekretär-Stellvertreterin Mariana Kühnel überreichte den diesjährigen ECONOVIUS an die T.I.P.S. Messtechnik GmbH für das Projekt „T.I.P.S. Power KGD – The Next Generation of High Power Semiconductor Test“. Das auf Halbleiter-Prüftechnik spezialisierte Kärntner Familienunternehmen T.I.P.S. ermöglicht erstmals die skalierbare „Known-Good-Die“ (KGD) Testung von vereinzelten Leistungshalbleitern der neuesten Generation.
„Österreich hat in den letzten 30 Jahren im FTI-Bereich bedeutende Fortschritte erzielt und steht kurz davor, zu den Top 5 der innovativsten Länder Europas zu gehören. KMU leisten hierzu einen großen Beitrag, indem sie kreativ und agil auf globale Herausforderungen reagieren und an der grünen und digitalen Transformation aktiv mitwirken. Die Verleihung des ECONOVIUS ist daher mehr als eine Anerkennung; sie ist ein Signal an alle KMU, dass ihre Innovationskraft gesehen und wertgeschätzt wird. Sie ist ein Bekenntnis zu einer innovationsfreundlichen Politik, die Unternehmertum fördert und Österreichs Position auf dem Weg zum Innovationsleader stärkt. Wir setzen damit ein klares Zeichen: Innovation ist der Schlüssel zu nachhaltigem Wachstum und Wohlstand, und wir werden weiterhin diejenigen unterstützen, die diesen Weg mutig mit uns gehen“, betont Mariana Kühnel.
Sonderpreis VERENA 2023 an Inmox GmbH
Mit dem von VERBUND gestifteten Sonderpreis VERENA (VERBUND E-Novation Award) werden Unternehmen ausgezeichnet, die in den Bereichen Elektrizitäts- und Energiesysteme, Energieeffizienz/-management, erneuerbare Energien und E-Mobilität innovative Projekte mit Universitäten, Fachhochschulen oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen umgesetzt haben.
Den diesjährigen VERENA Preis erhielt die Inmox GmbH in Kooperation mit der TU Wien mit dem Projekt „Intelligent Wear Monitoring“. Getriebe erleiden Verschleiß, was kaum vermeidbar ist und schlussendlich zu Schäden führt. Das Ausmaß und das Voranschreiten dieser Schäden zu prognostizieren, ermöglicht nun eine neue Sensortechnologie.
Übergeben wurde der Preis von Mag. Dr. Franz Zöchbauer, Director Corporate Innovation & New Business, Managing Director VERBUND Ventures GmbH: „Jede zusätzliche Kilowattstunde aus erneuerbaren Energien ist ein wichtiger Beitrag für die Energiewende. Das Gelingen der Wende entscheidet sich aber auch im effizienten Betrieb und der Wartung unserer Energieinfrastruktur“, betont Franz Zöchbauer.
„Durch eine intelligente und vorausschauende Getriebeüberwachung können Instandhaltungsmaßnahmen bei beispielsweise Windrädern nicht nur optimiert werden, sondern auch ein möglichst optimaler Einsatz und eine damit einhergehende verlässliche Energieerzeugung gewährleistet werden. Deshalb kommt dem Siegerprojekt „Intelligent Wear Monitoring“ ganz besondere Bedeutung zu. Digitale Lösungen sind zentrale Enabler für eine erfolgreiche Energiezukunft, die wir mit Innovationen dieser Art effizienter und rascher realisieren können.“
Bilder der Staatspreis-Verleihung
Die besten Bilder von der Staatspreis-Verleihung und Detail-Informationen zu allen Projekten finden Sie auf www.staatspreis.at, auf der Homepage des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (www.bmaw.gv.at) sowie in der APA Fotogalerie zum Download.
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