Wien (OTS/BMAW) - Gestern traf sich Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher mit Branchenvertreterinnen und -vertretern aus der Startup-Szene im Rahmen eines Round-Tables zum Startup-Ökosystem Österreich. Im Zentrum der Diskussion stand das Maßnahmenpaket für den Startup-Standort. Das Paket beinhaltet verschiedene Initiativen zur Stärkung und Unterstützung von Startups, darunter die Etablierung des neuen Gründungsfonds II, eines staatlichen Risikokapitalfonds, die Einführung einer neuen Rechtsform, der flexiblen Kapitalgesellschaft (FlexKapG), steuerliche Erleichterungen für Mitarbeiterbeteiligungen sowie eine Senkung des Mindeststammkapitals für GmbH und FlexKapG auf 10.000 Euro. „Startups sind als starker Impulsgeber zentral für die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes. Sie tragen zu einer nachhaltigen Wertschöpfung in Österreich bei und schaffen qualitativ hochwertige Jobs. Daher es ist wichtig, dass wir gemeinsam mit der Community an guten Rahmenbedingungen arbeiten, um ihre Entwicklung zu fördern“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.
Neue Risikokapitalmaßnahme aws Startup Invest
Beim gemeinsamen Austausch wurden die aktuellen Herausforderungen des Startup-Ökosystems insbesondere am Risikokapitalmarkt besprochen. Denn für österreichische, innovative und technologieorientierte Startups ist das Marktumfeld aktuell nicht einfach: hohe Unsicherheit und steigende Zinsen machen die Finanzierung zu einer Hürde für junge Innovationstreibende. Risikokapitalinvestitionen sind seit dem 2. Halbjahr 2022 krisenbedingt rückläufig. Um den technologieintensiven Startups bei der Finanzierung zusätzliche Unterstützung zu geben, wird mit aws Startup Invest ein neues Eigenkapitalinstrument angeboten. „Im Bereich der Risikokapitalfinanzierung hat Österreich Nachholbedarf. Daher haben wir den neuen Gründungsfonds bei der aws aufgelegt. Nun folgt mit aws Startup-Invest ein weiteres Instrument für zusätzliches Risikokapital für innovative Startups“, so Kocher.
Mit aws Startup Invest ermöglicht die aws zusätzliches Risikokapital für innovative Startups in Form von Co-Investments mit erfahrenen Investorinnen und Investoren (z.B. Business Angels). Diese verfügen über einen einschlägigen Track-Record und können insbesondere zeitnah in schnell skalierbare Geschäftsmodelle investieren. Weiters haben sie ein Netzwerk an Co-Investorinnen und -investoren, sodass ein größtmöglicher Mobilisierungseffekt durch das investierte öffentliche Kapital erreicht wird. aws Startup Invest stellt 10 Millionen Euro für dieses neue Angebot zur Verfügung, finanziert wird aws Startup Invest vom Fonds Zukunft Österreich.
Ebenfalls wird durch höhere Co-Investments in Teams mit relevanter weiblicher Beteiligung ein besonderer Fokus auf die Stärkung von Investorinnen gelegt. Die Co-Finanzierungsvereinbarungen sind dabei langfristig ausgelegt und sollen eine reguläre Laufzeit von mindestens zehn Jahren enthalten. Aktuell werden die Rahmenbedingungen ausgearbeitet. Der Call soll am 10. Juli 2023 starten.
Bericht des Startup-Rats des BMAW
Der Startup-Rat des BMAW - das Beratungs- und Austauschgremium des Arbeits- und Wirtschaftsministers - informierte über die Tätigkeiten im letzten Jahr. Neben der intensiven Begleitung der Vorhaben des Maßnahmenpakets hat sich der Startup-Rat für eine rasche Umsetzung neuer Maßnahmen eingesetzt. „Um Österreich zukunftsfit zu machen ist es essentiell die speziellen Herausforderungen von Startups im internationalen Wettbewerb für alle Entscheidungsträger greifbar zu machen. Das kürzlich vorgestellte Maßnahmen-Paket ist hier ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Daran gilt es in Zukunft mit weiteren Reformvorhaben anzuschließen - besonders die Mobilisierung von mehr Wagniskapital ist hier aktuell dringlich", so Markus Raunig, stellvertretend für den Startup-Rat. Als Erfolg kann darüber hinaus die Umsetzung des Startup-Navigators - eine Webseite auf der alle bundesweiten und regionalen Ansprechstellen für Startups übersichtlich zusammengestellt sind - sowie die Einführung der Startup Landscape Austria gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Österreich - eine Plattform auf der alle Startups Österreich sichtbar gemacht werden - verbucht werden. Auch im Bereich Entrepreneurship Education und Ausgründungen aus Universitäten engagierte sich der Startup-Rat im letzten Jahr.
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