Wien. (OTS) - Angesichts der großen Herausforderungen der Zeit braucht Österreich als Innovationsstandort ausreichend Kompetenzen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT). Der Bedarf an MINT-Expertise ist so hoch wie nie, wird auch am Arbeitsmarkt laufend größer. So wurde in der FTI-Strategie des Bundes festgehalten, dass die Zahl der MINT-Graduierten um 20 Prozent und der Frauenanteil in diesem Bereich um fünf Prozent erhöht werden sollen. Um bestehende Akteur*innen stärker zu vernetzen und ihnen Sichtbarkeit und einen hochqualitativen Austausch zu ermöglichen, wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung die Initiative „MINT-Regionen“ gestartet.
„Als Wissens- und Innovationsstandort sind wir auf engagierten und bestausgebildeten Nachwuchs angewiesen. Wir müssen daher das Potenzial der jungen Menschen fördern und ausschöpfen, um auch in Zukunft international konkurrenzfähig zu bleiben. Es gilt dabei sicherzustellen, dass wir möglichst viele junge Menschen für MINT begeistern und dafür sorgen, dass sie den Weg zum MINT-Abschluss erfolgreich bewältigen. Mit der neuen Initiative MINT-Regionen forcieren wir das Zusammenwirken der bestehenden Initiativen entlang der gesamten Bildungskette und fördern bestehende und die Entstehung neuer Netzwerke“, sagt Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung anlässlich des Starts der neuen Initiative.
MINT-Service Hub als Beratungs- und Unterstützungsstelle
Die aws wurde mit der Ausrollung der Initiative beauftragt und wird als MINT-Service Hub als Beratungs- und Unterstützungsstelle für MINT-Regionen fungieren. Dabei werden etablierte und künftige regionale Netzwerke vor den Vorhang geholt, mit einem MINT-Regionen Label ausgezeichnet und zusätzlich auf einem österreichweiten MINT-Regionen-Portal präsentiert. So sollen künftig vermehrt abgestimmte, regionale Angebote entstehen, wodurch insbesondere junge Menschen - vor allem Mädchen - kontinuierlich in Theorie und Praxis mit MINT-Themen in Kontakt kommen - und zwar nicht nur in Kindergarten und Schule, sondern auch an außerschulischen Lernorten wie Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Unternehmen oder durch private Einrichtungen.
Die aws arbeitet dabei mit der Industriellenvereinigung, dem OeAD, der Agentur für Bildung und Internationalisierung und der MINTality-Stiftung zusammen. Als Voraussetzung für das neue Label wurden gemeinsam mit den Partnern, einem Steering Committee und Bildungsdirektionen ein Kriterienkatalog erarbeitet. Für den Erhalt braucht es etwa ein Netzwerk an unterschiedlichen Akteur*innen, ein MINT-Leitbild oder auch entsprechende Zukunftsprojekte und einen MINT-Gender-Fokus. Anmeldungen für die Teilnahme und das MINT-Regionen-Label sind ab sofort möglich.
„Mit dieser neuen impulsgebenden Initiative möchten wir das Thema auf ein neues Level bringen und alle Akteur*innen ermutigen sich zu einer MINT-Region auf höchster Qualität zusammenzuschließen. Als aws leisten wir damit einen wichtigen Beitrag, um Österreich gemeinsam zu einem MINT-Standort, zur MINT-Bildungsregion und zum MINT-Fachkräfte-Hub zu entwickeln. Als Förderbank des Bundes unterstützen wir Unternehmen mit geförderten Krediten, Garantien, Zuschüssen, Eigenkapital, Coachings und Vernetzung. Als MINT-Regionen Service Hub bringen wir unsere Kompetenzen als neutrale Matching-Plattformbetreiber ein und vernetzen und beraten auf Augenhöhe“, sagt aws Geschäftsführerin Edeltraud Stiftinger.
Konferenz mit rund 350 Teilnehmenden
Zum Start von MINT-Regionen wurden alle relevanten Einrichtungen, Initiativen und andere Akteur*innen zu einer Stakeholder*innen-Konferenz ins Technische Museum eingeladen. Vor rund 350 Teilnehmenden, davon knapp 200 vor Ort, haben Vertretungen der Partnerorganisationen über die Bedeutung der neuen Initiative diskutiert. Vertreten waren unter anderen Barbara Weitgruber, Sektionschefin im BMBWF, Sabine Herlitschka, Vize-Präsidentin der Industriellenvereinigung, Ulrich Hörmann, Prokurist des OeAD, und Therese Niss, Vorstand der MINTality Stiftung.
„MINT ist Zukunft. Egal ob es um Lösungen gegen den Klimawandel, für die Energiewende oder die Unabhängigkeit Europas im Technologiebereich geht, überall werden heute MINT-Talente und MINT-Wissen immer stärker nachgefragt“, sagte Sabine Herlitschka, Vizepräsidentin der Industriellenvereinigung. „MINT-Ausbildungen stecken voller Chancen für Menschen, die selber einen Beitrag leisten wollen. Es gibt schon viele MINT-Aktivitäten, auch die Industrie ist höchst engagiert. In den neuen MINT-Regionen wird konkret erlebbar, was MINT-Kompetenzen können, vom Kindergarten bis zum Technologieunternehmen. So werden aus MINT-Schulfächern echte „Schatzkisten“ voller Zukunftskompetenzen. MINT-Regionen werden damit überregional sichtbar als dynamische und attraktive Technologiestandorte im Herzen Europas!“
OeAD-Prokurist und Finanzchef Ulrich Hörmann hebt hervor: „Als Österreichs Bildungsagentur begrüßen wir diese wichtige Initiative. Es ist unsere Mission Menschen und Institutionen über alle Bildungswege hindurch zu unterstützen, jene Kompetenzen zu erwerben, die für ein selbstbestimmtes Leben in einer sich stetig verändernden Welt notwendig sind. MINT spielt hier eine wichtige Rolle.“
„Sie können nicht werden, was sie nicht sehen. Mit den MINT-Regionen machen wir vor allem für Mädchen und junge Frauen spannende Ausbildungs- und Berufswege sicht- und greifbar, die sie bis dahin vielleicht gar nicht kannten oder kennen konnten. MINT-Interesse entsteht durch Experimentieren, Erleben und lebendige Vorbilder – genau das soll in den MINT-Regionen passieren. Wir freuen uns, als MINTality hier einen wesentlichen Beitrag leisten zu dürfen!“ sagt Therese Niss, Vorstand der MINTality Stiftung.
Alle Infos zur Initiative auf der Internetseite der MINT-Regionen.
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Die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) ist die Förderbank des Bundes. Durch die Vergabe von zinsgünstigen Krediten, Garantien, Zuschüssen sowie Eigenkapital unterstützt sie Unternehmen von der ersten Idee bis hin zum Markterfolg bei der Umsetzung ihrer innovativen Projekte. Die aws berät und unterstützt auch in Bezug auf den Schutz und die Verwertung von geistigem Eigentum. Ergänzend werden spezifische Informations-, Beratungs-, Service- und Dienstleistungen angeboten und vernetzt mit neutralen Plattformen wie aws Connect.
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